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RPA, DPA, Hyperautomation – alle verfolgen sie das gleiche Ziel: Kosten und Zeitaufwand reduzieren. Doch wo genau liegt der Unterschied?

Den Durchblick im Automatisierungs-Dschungel bewahren

Andreas Balsiger
Andreas Balsiger
Lesezeit: 8 min

Robotic Process Automation (RPA), Digital Process Automation (DPA), Hyperautomation – die Begrifflichkeiten und was wofür eingesetzt wird, kann schon mal verwirrend werden. Hinzu kommen Überschneidungen, die für Unklarheit sorgen. Umso wichtiger ist es, einmal einen genaueren Blick hinter die Fassade zu werfen. Der zentrale Unterschied zwischen Technologie (RPA), Plattform (DPA) und Methodik (Hyperautomation) ist der Umfang, in dem Optimierung und Automatisierung möglich sind. Was am Ende zum Einsatz kommt oder was kombiniert werden kann, hängt davon ab, was digitalisiert und optimiert werden soll: Handelt es sich dabei um einzelne Arbeitsschritte, um Prozesse oder um ganze Geschäftsmodelle?

Robotic Process Automation – Arbeitsschritte automatisieren

Im Zuge von Robotic Process Automation (RPA) werden Prozesse und Aufgaben in ihrem Ist-Zustand vollständig automatisiert. Voraussetzung dafür ist, dass es sich um einfache, strukturierte, sich wiederholende Tätigkeiten handelt, die auf Regeln basieren. Softwareroboter werden anstelle eines Mitarbeitenden für die Erledigung der Aufgaben eingesetzt. Die zugrunde liegenden Aufgaben wie beispielsweise Formulare ausfüllen, Daten übertragen, Berechnungen machen oder "Wenn-Dann-Befehle" ausführen, sind nicht nur zeitintensiv und beschwerlich, sie sind außerdem fehleranfällig. Schnell können beim Kopieren oder Rechnen Flüchtigkeitsfehler passieren oder ein Schritt wird vergessen. Diese Risiken können durch den Einsatz von Bots beseitigt werden, denn sie arbeiten zu 100 Prozent fehlerfrei. Darüber hinaus sind sie schneller, arbeiten rund um die Uhr, ohne sich dabei über die repetitiven Aufgaben zu beschweren, und jeder ihrer Schritte ist nachvollziehbar.

Digital Process Automation – Gesamtprozesse optimieren

Anstelle von einfachen, einzelnen Arbeitsschritten geht es bei Digital-Process-Automation (DPA)-Plattformen um die Steuerung, Optimierung und Automatisierung komplexer Geschäftsprozesse. Digitale Prozessautomatisierung fokussiert damit auf die Orchestrierung von Menschen, Tools, Daten und Systemen, um manuelle Aufgaben in einem Workflow zu automatisieren. An den Prozessen selbst sind in der Regel mehrere Fachbereiche und Personen im gesamten Unternehmen beteiligt. Abhängig vom Prozessverlauf werden Mitarbeitende nahtlos in den automatisierten Prozess mit einbezogen. Das Eingreifen und Fällen von Entscheidungen durch Menschen ist notwendig und sogar erwünscht. Wird zusätzlich eine Business Rule Engine integriert, können Entscheidungsempfehlungen aus Daten abgeleitet und zur Verfügung gestellt werden. Beim Einsatz einer Plattform mit Low-Code-Unterstützung besteht außerdem die Möglichkeit, dass Mitarbeitende in den Fachbereichen einfach, flexibel und selbstständig eigene Prozess-Anwendungen entwickeln.


“Mit einem ganzheitlichen Ansatz über verfügbare Technologien, Plattformen und Methodiken hinweg gelingt es Organisationen, langfristig erfolgreich zu sein.”

Andreas Balsiger, Head of Product Management, Axon Ivy AG

Andreas Balsiger

Head of Product Management, Axon Ivy AG


Hyperautomation – noch einen Schritt weiter

Werden verschiedene Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP), Process Mining und Analytics unter dem Dach einer intelligenten Automatisierungsplattform kombiniert, koordiniert und verbunden, spricht man von Hyperautomation. Die Plattform dient als Drehscheibe, integriert alle Tools über Standardschnittstellen und sorgt dafür, dass Abfolge und Zusammenspiel einzelner Vorgänge einwandfrei funktionieren. Der Fokus liegt dabei auf End-to-End-Prozessen, so dass neben Kernprozessen oder Prozessen mit Schnittstellen zu Kunden und Geschäftspartnern auch Abläufe in den Bereichen Backoffice und Support mit einbezogen werden. Die durchgängig digitalisierten und automatisierten sowie exakt aufeinander abgestimmten Geschäftsprozesse bieten eine hohe Kundenzufriedenheit, helfen, mit dem technologischen Wandel mitzuhalten, und sichern die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

In Zukunft wird kombiniert

Die Frage beim Einsatz von RPA, DPA und Co. ist nicht so sehr "Was soll eingesetzt werden". Vielmehr geht es darum, individuell auf das Unternehmen abgestimmt zu definieren, wie eine sinnvolle Kombination aussehen kann. Auf dem Weg der umfassenden digitalen Transformation des gesamten Unternehmens ist die Automatisierung von Prozessen entscheidend für die Erreichung strategischer Ziele ist. Mit einem ganzheitlichen Digitalisierungs- und Automatisierungsansatz über verfügbare Technologien, Plattformen und Methodiken hinweg gelingt es Organisationen, das vorhandene Potenzial maximal auszuschöpfen und langfristig erfolgreich zu sein.


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